Beängstigende Geburtsmomente

Wenige Gebärende haben vor ihrer ersten Geburt andere Frauen bei einer Geburt begleitet oder einen umfassenden Austausch mit Gebärenden gehabt, selbst wenn, dann ist doch jede Geburt anders und jede Frau erlebt Geburt anders.

Maike Ahlers, Begleitung von Traumaintegration – Geburtstrauma im Fokus

Oft erleben wir erst in der Geburt Momente, auf die wir nicht vorbereitet sind, und lernen hinterher, dass eine „normale“ Spontangeburt sehr viele unterschiedliche Normalität hat. Wir erschrecken, wenn die Herztöne unseres Baby absacken. Es kann belastend sein, wenn plötzlich der Geburtsverlauf stoppt und es nicht in unserer Macht liegt, ihn aktiv zu steuern. Der Moment, in dem der Kindskopf uns dehnt, kann uns fassungslos sein lassen. Zu spüren wie der Kopf unseres Kindes sich an unserem Beckenknochen „verhakt“ kann äußerst beängstigend sein. Plötzlich erfahren wir, was für ein unglaublich enger Weg es ist und wie buchstäblich der Weg versperrt sein kann. Und dann findet sich doch ein Weg, wir können uns weit dehnen, vielleicht kommt der Schreck, dass etwas in uns reißt, doch auch ein Riß braucht keine schweren Auswirkungen zu haben. Nur in dem Moment kann es uns völlig überfordern. Und dann geht es schon weiter und es bleibt keine Zeit zum Verharren, zum Wahrnehmen, zum Integrieren. Diese Zeit hast du jedoch mit mir und all die Momente, die nochmal geehrt und realisiert werden möchten, dürfen sein.